Der Erster Weltkrieg

Der Erste Weltkrieg

In der elften Stunde des 11.11.1918 endete der Erste Weltkrieg nach mehr als vier Jahren kriegerischen Auseinandersetzungen, die fast drei Viertel der damaligen weltweiten Bevölkerung betrafen.

Der Erste Weltkrieg zeigte sich vor seinem eigentlichen Ausbruch im Konkurrenzkampf der Großmächte besonders im Wettrüsten aber auch der Unterstützung diverser lokaler Krisenherde.

1. Weltkrieg - Infanterie im Vorgehen mit GasmaskenAnlass zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs war die Ermordung des österreichisch-ungarischen Thronfolgers Franz Ferdinand und seiner Ehefrau Sophie. Mit der daraus resultierenden Kriegserklärung durch die Teilmobilmachung vom 28. Juli 1914 begannen automatisch die viele Jahre zuvor geschlossenen Paktsysteme zu greifen, so dass Russland am 31. Juli gegen Österreich-Ungarn generalmobil machte und das Deutsche Reich am 1. August Russland den Krieg erklärt. Es folgten alle Staaten und Alliierten der Mittelmächte und der Entente.

Am Ersten Weltkrieg nahmen rund 72 Millionen Soldaten teil, von denen ca. 9,5 Millionen fielen und 21,5 Millionen verwundet wurden. Ungefähr 8 Millionen Zivilisten verloren ihr Leben. Zahlen aus den Kolonien sind bei diesen Werten nicht enthalten. Bezeichnend für diesen Krieg waren bisher nie gekannte Materialschlachten, in denen hunderttausende Menschen in nur einer Schlacht vernichtet wurden. Alleine in Verdun fielen ca. 320.000 Soldaten und 500.000 wurden verwundet. In den 12 (!) Isonzoschlachten von 1915 bis 1918 hatten Italiener und Österreicher ca. 1,4 Millionen Soldaten als Verlust zu melden (gefallen, verwundet, desertiert).

Ebenso bezeichnend sind der Einsatz von Giftgas und der taktische Einsatz von Panzern und Flugzeugen, aus denen sich bis zum heutigen Tage Panzertruppen und Luftwaffen entwickelt haben. Auch der Einsatz von U-Booten war ein Novum dieses Krieges.

Folgen des Krieges waren für Deutschland neben den Verlusten an Menschenleben, der Verlust der Kolonien und wirtschaftlichen Ressourcen. Reparationszahlungen in schwindelerregenden Höhen führten zu Hunger und Inflation. Aber auch das Erstarken nationaler Kräfte, die in Deutschland das Dritte Reich bewirkten, und die Machtübernahme der Kommunisten in Russland waren eine Spätfolge.

Die Bayerische Armee

Die Bayerische Armee, die eine Tradition von über 320 Jahren hatte, wurde aufgrund der Reichskriegsverfassung von 1681 als stehendes Heer 1682 ins Leben gerufen. Hierbei kann sie auf Einsätze in den Türkenkriegen, dem Spanischen Erbfolgekrieg, dem Siebenjährigen Krieg, dem Russlandfeldzug (auf Napoleonischer Seite) und dem Frankreichfeldzug von 1814 (auf alliierter Seite) zurückblicken. Im Deutsch-Französischen Krieg fochten Bayern und Preußen zusammen gegen Frankreich und waren unter Friedrich Wilhelm von Preußen siegreich.

1. Weltkrieg - Marschierende deutsche Truppen

Mit Beginn der Mobilmachung am 1. August 1914 ging der Oberbefehl auf den deutschen Kaiser über. Die Bayerische Armee wurde zur 6. Armee im Kaiserlichen Heer. Durch Neuorganisierungsmaßnahmen im deutschen Heer ging jedoch ab Herbst 1914 die Strukturierung in regionale Verbände verloren, und gemischte Verbände waren die Folge.

Die Kriegsranglisten und –stammrollen auf Ancestry umfassen u.a. auch das Königlich-Bayerische Infanterie-Leib-Regiment. In ihm finden sich im Offizierscorps vornehmlich die Angehörigen des Bayerischen Adels aber auch andere schillernde Persönlichkeiten wieder. Unter dem Traditionsnamen „List“ ging das Bayerische Infanterie-Leib-Regiment als Grenadier-Regiment 19 1945 bei Rückzug auf die Danziger Bucht unter.