Quelleninformationen

Archiv der Hansestadt Lübeck
Ancestry.com. Lübeck, Deutschland, Feuerversicherung, 1796-1938 [Datenbank online]. Lehi, UT, USA: Ancestry.com Operations, Inc., 2016.
Ursprüngliche Daten: Brandkassenregister, 1796-1938. Archiv der Hansestadt Lübeck, Lübeck, Deutschland.

 Lübeck, Deutschland, Feuerversicherung, 1796-1938

Diese Sammlung enthält Feuerversicherungsunterlagen für Lübeck von 1796 bis zum 31. März 1938. Die Hansestadt Lübeck ist eine kreisfreie Stadt und liegt an der Trave, nahe der Ostsee, ca. 65 km nordöstlich von Hamburg im Bundesland Schleswig-Holstein. Die Stadt war im Mittelalter eine der bedeutendsten Hansestädte. Sie ist für ihr architektonisches Wahrzeichen, das Holstentor, für Thomas Manns Roman “Buddenbrooks” sowie für die Marzipanverarbeitung bekannt. Die gut erhaltene mittelalterliche Altstadt ist Teil des UNESCO Weltkulturerbes. Wegen der im backsteingotischen Baustil errichteten Hauptkirchen, die das Stadtbild prägen, wird sie auch “Stadt der Sieben Türme” genannt.

Der 1761 gegründete Feuerversicherungsverein führte seit 1768 ein nach Wohnbezirken angelegtes Verzeichnis der versicherten Häuser der Lübecker Innenstadt. Diese Sammlung beinhaltet die im Anschluss daran seit 1796 geführten Häuserregister der damals tätigen Brand-Assekuranz-Kasse. Die vier Wohnbezirke, Quartiere genannt, waren das Jacobi-, Johannes-, Marien-Magdalenen- und das Marien-Quartier. Diese administrative Gliederung der Altstadt wurde nach den Schutzpatronen der im jeweiligen Wohnbezirk liegenden Kirche benannt.

Die Feuerversicherung war Teil der Modernisierung der öffentlichen Verwaltung und diente auch der sozialen Sicherheit der Bevölkerung. Die Versicherung für private Wohn- und Wirtschaftsgebäude war freiwillig. Die Versicherungsnehmer mussten mindestens 21 Jahre alt sein und wohnten als Eigentümer meist selbst in den Gebäuden.

Überliefert ist damit eine umfangreiche Dokumentation der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Stadt Lübeck, die wegen der Erfassung der Wohneigentümer zudem eine wertvolle Quelle für die historisch biographische Forschung ist. In der Folge des Groß-Hamburg-Gesetzes verlor Lübeck ihre Eigenstaatlichkeit und somit übernahm ab 1939 die Landesbrandkasse die Aufgaben der bis dahin bestehenden Brand-Assekuranz-Kasse bzw. Lübecker Brandkasse.

Informationen zu den Dokumenten

Ab 1796 wurde für jede Liegenschaft ein Blatt angelegt, das chronologisch die Versicherungsabschlüsse dafür dokumentiert. Die Einträge sind nach Quartieren und darin jeweils nach Straßennamen und Hausnummern sortiert. Diese Blätter der Häuserregister für die Feuerversicherung sind handschriftlich erstellt und in Büchern gebundenen worden. Folgende Angaben können gefunden werden:

  • Eigentümer: Vornamen, Nachname, gelegentlich auch Beruf, Familienstand, Mädchenname
  • Angaben zum Grundstück und zum versicherten Objekt (Haus, Keller, Balkon, Stall, Etagen, Brand-Mauer, etc.)
  • Höhe und Zahlung des Versicherungsbeitrages von 1796-1938

Informationen zur Benutzung

Die handschriftlich erstellten Häuserregister der Brand-Assekuranz-Kasse können vor allem bei mehreren Wechseln der Eigentümer auch mehrere Seiten umfassen, die dann nacheinander dargestellt sind. Das Archiv der Hansestadt Lübeck hat folgende detailreiche Publikation zu den familienhistorischen Quellen herausgegeben:

Kruse, Meike: Wo finde ich was? Handbuch zur Familien-, Personen- und Hausforschung im Archiv der Hansestadt Lübeck. In: Kleine Hefte zur Stadtgeschichte, Heft 18, Lübeck 2005.